Collection of Data Science Job Advertisements 2017 - 2019

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This project investigates the structure and development of data science in the Swiss labour market. In general, data science has gained significant importance in the labour market in recent years, which is reflected in an increasing number of job offers for data scientists. Synchronously, data science is framed in the general discussion primarily by means of economic interpretations, such as the diagnosis of a severe shortage of skilled workers. Companies and other organisations address specific profiles of job seekers through job advertisements for data scientists in the labour market. Through such discursive practices, formats and materializations, the various actors formulate field-specific perspectives on what constitutes "data science" for them. The analysis of job advertisements for Data Scientists makes it possible to analyse the constructions by different actors from a macroscopic point of view, but also to work out commonalities and differences between the fields involved. The data basis for the study is formed by job advertisements for data scientists, which were collected on a Swiss online job platform using web scraping methods. This resulted in an extensive corpus of text documents (N=4341), which are analysed using topic modelling, a computer linguistic method.

Dieses Projekt untersucht die Struktur und Entwicklung der Datenwissenschaften im Schweizer Arbeitsmarkt. Allgemein erfuhren die Datenwissenschaften im Arbeitsmarkt in den letzten Jahren einen signifikanten Bedeutungsgewinn, der sich in einer steigenden Anzahl von Stellenangeboten für Data Scientists äussert. Synchron dazu werden die Datenwissenschaften in der gesellschaftlichen Diskussion vornehmlich mittels ökonomischen Deutungen, wie der Diagnose eines gravierenden Fachkräftemangels (Manyika et al. 2011; Markow et al. 2017), gerahmt (Saner 2019). Der Forschungsstand macht deutlich, dass sich eine Vielzahl unterschiedlicher AkteurInnen mit der Frage nach den Begriffen, Kompetenzen und Persönlichkeitsprofilen der Datenwissenschaften beschäftigt. Die Suche nach und das Zusammenstellen der ‘richtigen’ «Skillsets» kulminierte in den letzten Jahren zu einem zentralen Erkenntnisinteresse im Untersuchungsfeld. Ein Merkmal der Diskussion besteht darin, umfangreiche Listen unterschiedlicher Methoden, Tools, Bildungsqualifikationen oder individueller Fähigkeiten und Eigenschaften zu artikulieren. Das Formulieren solcher äquivalenter Alternativen signalisiert insofern sowohl Inklusivität bezüglich disziplinärer Wissensbestände, Qualifikationen oder methodisch-technischer Expertisen als auch Unklarheit darüber, was noch dazugehört und was nicht. In den Anforderungen an StellenbewerberInnen verdichten sich einerseits intraorganisationale Rollenerwartungen (Geser 1983), andererseits werden feld- und organisationsspezifische Perspektiven darauf formuliert, worin datenwissenschaftliche Praktiken und Expertisen bestehen, wo die Berührungspunkte sowie Grenzziehungen zu verwandten Gebieten liegen. Stellenanzeigen als Stellungnahmen kollektiver AkteurInnen repräsentieren die Wahrnehmung des Wissensfeldes nach aussen genauso wie innerhalb der jeweiligen Organisation, d.h. sie fixieren durch sprachliche Kategorien eine bestimmte Deutung der Datenwissenschaften und privilegieren diese gegenüber anderen möglichen Bedeutungen. Das Changieren zwischen und das Ringen um die relevanten Kategorien, das sich in Stellenanzeigen in umfangreichen Listen kontingenter Werkzeuge, Methoden oder Bildungsanforderungen manifestiert, strukturiert umgekehrt die Erwartungshaltungen von AkteurInnen in unterschiedlichen Feldern. Stellenanzeigen für Data Scientists stellen insofern eine wichtige Konstruktionsleistung der Datenwissenschaften durch AkteurInnen in verschiedenen Feldern dar. Die Analyse ihrer strukturellen und inhaltlichen Charakteristika ist deshalb elementar für das Verständnis der Datenwissenschaften als Wissensgebiet. Die Analyse von Stellenanzeigen für Data Scientists ermöglicht es, von einem makroskopischen Standpunkt aus die Konstruktionsleistungen unterschiedlicher AkteurInnen zu analysieren, aber auch Gemeinsamkeiten und Unterschiede der involvierten Felder herauszuarbeiten. Das Projekt verfolgt keine umfassende soziologische Analyse des schweizerischen Arbeitsmarktes (dazu Aratnam 2012; Kriesi et al. 2010; Sacchi et al. 2005; Salvisberg 2010), sondern es fragt nach den für das Segment der Datenwissenschaften zentralen Organisationen, Feldern, Profilen und Bedeutungszuschreibungen. Folgende Fragestellungen leiten die Analyse an: - Wie ist das Segment der Datenwissenschaften im Arbeitsmarkt strukturiert? Welche Organisationen in welchen Feldern publizieren Stelleninserate für Data Scientists? - Welche Profile von Data Scientists werden in den Inseraten konstruiert? - Wie werden die Datenwissenschaften im Arbeitsmarkt repräsentiert, d.h. welche Deutungen werden in den Stelleninseraten entworfen? Die Datengrundlage zur Untersuchung der Fragestellungen bilden Stelleninserate für Data Scientists und verwandte Professionen, die mittels Webscraping-Verfahren auf einer Schweizer Online-Jobplattform erhoben wurden. Daraus resultierte ein umfangreiches Korpus an Textdokumenten (N=4341), das mithilfe von Topic Modeling, einem computerlinguistischen Verfahren, ausgewertet wird.

Identifier
DOI https://doi.org/10.23662/FORS-DS-1254-1
Metadata Access https://datacatalogue.cessda.eu/oai-pmh/v0/oai?verb=GetRecord&metadataPrefix=oai_ddi25&identifier=9f784ec379f3960b225549d9b1227c4ec21769b00bfb942bb1219f755a0c893f
Provenance
Creator Mützel, Sophie
Publisher FORS
Publication Year 2021
Rights Restrictions supplémentaires: Recherche et enseignement académiques uniquement; Zusätzliche Einschränkungen: Kann nur für akademische Forschung und Unterricht verwendet werden; Additional Restrictions: Academic research and teaching only; Permission spéciale: Accord préalable de l'auteur·trice; Sondergenehmigung: Nach vorheriger Zustimmung des Autors; Special permission: With prior agreement of author
OpenAccess true
Representation
Discipline Social Sciences
Spatial Coverage Europe; Europa; Europe; Europe occidentale; Westeuropa; Western Europe; Suisse; Schweiz; Switzerland