At the beginning of the 1990s, the United Nations Economic Commission for Europe (ECE) launched a project to conduct international comparative surveys on family and birth rates in European countries (Fertility and Family Surveys - FFS). For the past three decades, Europe has seen profound changes in birth rates, education and family structures. In this context, various authors speak of a "second demographic upheaval". In many European countries, the following trends are emerging: declining birth rates, together with combined birth rates which remain below the level necessary for generational survival (1.49 in Switzerland at the time of the survey in 1994 and 1.50 in 1996), a declining tendency to marry and the emergence of new family forms (consensual couples, single-parent families, blended families). If these trends continue, significant demographic consequences are to be expected, with correspondingly drastic consequences for social and economic organisation (one issue is above all the ageing of the population). The collection of biographical data makes it possible to collect detailed information at the individual level, which supplements the census data. The course of life in our society is becoming increasingly complex and diverse. Censuses can collect little information on the biography of individuals, but this information is essential for understanding and explaining changes in behaviour in terms of birth rates and partnership. The collection of biographical data thus provides an important basis for statistics and scientific research. Another objective of this study is to provide information to those involved in the development of family and social policies. An optional module of the questionnaire (not adopted by Switzerland) is dedicated to population policy and serves to monitor the effectiveness of this policy. The plan for an international survey on family and birth rates in Europe therefore pursues the following objectives: - Providing information on families and birth rates that complements census and marital status data and can be used for scientific purposes, but also for political and administrative purposes; - Provision of data that can be used to develop more precise population scenarios; - Testing of new hypotheses concerning the determinants of parental and partnership behaviour; - Investigation of problems related to family and birth policies; - Comparisons of recent developments in family and birth rates in European countries. Each participating country carries out a representative sample survey based on a standardised questionnaire. The data collected are therefore comparable with those of other countries. The Swiss Federal Statistical Office had planned to conduct a survey on family and birth rates as part of its microcensus programme. Official statistics in our country have few data that allow an analysis of the profound changes in this area. The project of the Economic Commission for Europe offered Switzerland the opportunity to conduct such a survey and at the same time participate in an international comparative research programme. The basic concept for this was drawn up in 1992. The Swiss Federal Statistical Office, which collaborated with the Institute of Sociology at the University of Zurich and the Laboratoire de démographie économique et sociale at the University of Geneva, was in charge of the overall management of the project on behalf of the Federal Council. The objectives of the survey were as follows: - To provide an overview of recent developments and the current situation of the family and the birth rate in Switzerland; - To study the interactions between education, employment, family lifestyles and birth rates; - To shed light on the changes in attitudes and values about family and child. This survey allows (lifecourse-related) longitudinal analyses as a supplement to the (momentary) cross-sectional studies of the situation in the areas of birth rate, tendency to marry and household structure based on census and civil status data. This information is intended for those involved in social and family policy decisions and for scientific research.
Anfangs der 90er Jahre lanciert die Wirtschaftskommission für Europa (Economic Commission for Europe - ECE) der Vereinten Nationen ein Projekt, das die Durchführung international vergleichender Erhebungen über Familie und Geburtenhäufigkeit in den Ländern Europas vorsah (Fertility and Family Surveys - FFS). Seit drei Jahrzehnten ist in Europa ein tiefgreifender Wandel in den Bereichen Geburtenhäufigkeit, Ausbildung und Familienstrukturen zu beobachten. Verschiedene Autoren sprechen in diesem Zusammenhang von einem "zweiten demographischen Umbruch". In zahlreichen europäischen Ländern zeichnen sich folgende Trends ab: sinkende Geburtenhäufigkeit, zusammen mit zusammengefassten Geburtenziffern, welche weiterhin unter den für den Generationenerhalt notwendigen Wert liegen (1,49 in der Schweiz zum Erhebungszeitpunkt 1994 und 1,50 im Jahr 1996), Rückgang der Heiratsneigung und Aufkommen neuer Familienformen (Konsensualpaare, Einelternfamilien, Fortsetzungsfamilien). Falls diese Trends weiter anhalten, ist mit bedeutenden demographischen Konsequenzen zu rechnen, mit entsprechend einscheidenden Folgen für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Organisation (ein Thema ist vor allem die Alterung der Bevölkerung). Die Erhebung von biographischen Daten gestattet es, detaillierte Informationen auf der Stufe des Einzelnen zu sammeln, welche die Volkszählungsdaten ergänzen. Die Lebensverläufe in unserer Gesellschaft werden immer komplexer und vielfältiger. Bei den Volkszählungen können nur wenige Informationen zur Biographie des Einzelnen erhoben werden; diese Angaben sind aber von grundlegender Bedeutung, wenn es darum geht, Verhaltensänderungen im Bereich Geburtenhäufigkeit und Partnerschaft zu verstehen und zu erklären. Die Erhebung von biographischen Daten liefert demnach wichtige Grundlagen für die Statistik und die wissenschaftliche Forschung. Ein weiteres Ziel dieses Projekts besteht darin, Informationen für die Personen bereitszustellen, die mit der Ausarbeitung der Familien- und Sozialpolitik befasst sind. Ein (von der Schweiz nicht übernommenes) fakultatives Modul des Fragebogens ist denn auch der Bevölkerungspolitik gewidmet und dient zur Überprüfung der Wirksamkeit dieser Politik. Der Plan einer internationalen Erhebung über Familie und Geburtenhäufigkeit in Europa verfolgt somit folgende Zielsetzungen: - Bereitstellung von Informationen über Familien und Geburtenhäufigkeit, welche die Volkszählungs- und Zivilstandsdaten ergänzen und für wissenschaftliche Zwecke, aber auch für die Belange der Politik und der Verwaltung verwendet werden können; - Bereitstellung von Daten, welche zur Erarbeitung von genaueren Bevölkerungsszenarien dienen können; - Testen neuer Hypothesen betreffend die Determinanten des Eltern- und Partnerschaftsverhaltens; - Untersuchung der Probleme im Zusammenhang mit der Familien- und Geburtenpolitik; - Vergleiche der neueren Entwicklungen im Bereich Familie und Geburtenhäufigkeit in den europäischen Ländern. Jedes teilnehmende Land führt eine für die Bevölkerung repräsentative Stichprobenerhebung durch, welche auf einem standardisierten Fragebogen basiert. Die erhobenen Daten sind demnach mit denjenigen anderer Länder vergleichbar. Das Bundesamt für Statistik hatte im Rahmen seines Mikrozensus-Programms die Durchführung einer Erhebung über Familie und Geburtenhäufigkeit geplant. Die amtliche Statistik in unserem Land verfügt nur über wenige Daten, die eine Analyse des tiefgreifenden Wandels in diesem Bereich ermöglichen. Das Projekt der Wirtschaftskommission für Europa bot der Schweiz die Möglichkeit, eine solche Erhebung durchzuführen und sich gleichzeitig an einem international vergleichenden Forschungsprogramm zu beteiligen. 1992 wurde das Grundkonzept dafür erstellt. Die Gesamtleitung des im Auftrag des Bundesrats realisierten Projekts lag beim Bundesamt für Statistik, das mit dem Soziologischen Institut der Universität Zürich und dem Laboratoire de démographie économique et sociale der Universität Genf zusammenarbeitete. Die Erhebung verfolgte folgende Zielsetzungen: - Erarbeiten eines Überblicks über die jüngste Entwicklung und die aktuelle Lage der Familie und der Geburtenhäufigkeit in der Schweiz; - Untersuchen der Wechselwirkungen zwischen Ausbildung, Erwerbstätigkeit, familialen Lebensformen und Geburtenhäufigkeit; - Aufschluss geben über den Wandel der Einstellungen und Werthaltungen über Familie und Kind. Diese Erhebung ermöglicht (lebenslaufbezogene) Längsschnittanalysen als Ergänzung zu den auf Volkszählungs- und Zivilstandsdaten basierenden (momentbezogenen) Querschnittuntersuchungen der Situation in den Bereichen Geburtenhäufigkeit, Heiratsneigung und Haushaltsstruktur. Diese Informationen sind für die mit sozial- und familienpolitischen Entscheiden befassten Personen sowie für die wissenschaftliche Forschung bestimmt.