Die schweizerischen Medien interessieren sich stets für das Ausland, aber wenig für die eigene Aussenpolitik, die ja bislang gar nicht so richtig existierte. Die Versuche verschiedener Nachkriegsaussenminister, das internationale Engagement der Schweiz zu verstärken, sie in die globale Verantwortung und Solidarität stärker einzubinden und ihr auch wirtschaftliche und politische Türen zu öffnen, rezipierten und erläuterten die Medien nur punktuell. Das Projekt fragt vor diesem Hintergrund nach der Bedeutung schweizerischer Aussenpolitik in der journalistischen Praxis: Welchen Stellenwert hat Aussenpolitik in der Berichterstattung, nach welchen Konzepten erfolgt diese Berichterstattung und welche Informationsquellen sind bei dieser Arbeit massgebend. Von Interesse ist auch die Einschätzung der Medienschaffenden bezüglich der Öffentlichkeitsarbeit des Eidgenössischen Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA). In Ergänzung wurden sozio-demographischen Daten der Journalistinnen und Journalisten erhoben. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass bei den Medien hinsichtlich der Darstellung schweizerischer Aussenpolitik Defizite vorhanden sind. Die schweizerische Aussenpolitik hat zwar in den letzten Jahren die Medienschaffenden mehr in Anspruch genommen und stärker interessiert als früher, aber nur einseitig, punktuell und eher konzeptlos.

The Swiss media are always interested in foreign countries, but little in their own foreign policy, which has not really existed up to now. The attempts of various post-war foreign ministers to strengthen Switzerland's international commitment, to integrate it more closely into global responsibility and solidarity, and to open economic and political doors, were received and explained only selectively by the media. Against this background, the project asks about the importance of Swiss foreign policy in journalistic practice: What significance does foreign policy have in reporting, according to which concepts does this reporting take place and which sources of information are decisive in this work. The media representatives' assessment of the public relations work of the Federal Department of Foreign Affairs (FDFA) is also of interest. In addition, socio-demographic data from journalists were collected. The results of the study show that the media have deficits in the presentation of Swiss foreign policy. In recent years, Swiss foreign policy has taken more advantage of the media and attracted more interest than in the past, but only one-sidedly, selectively and rather without concepts.