The aim of the following research project is to analyze the determinants of adolescents’ and young adults’ career decisions. At the end of compulsory school and at the end of vocational education and training (VET), and in the age of a young adult, career decisions were examined from an adolescent’s perspective. At the first wave of data collection, criteria for (apprenticeship) staffing analyzed from a HR manager’s perspective as well. Three decision-making situations, which are crucial for vocational educational processes, were analyzed: (1) before entering vocational education and training (VET), (2) at the time of graduation from VET (possible options: employment, interim solution, tertiary level qualifications, additional VET, further education), (3) after 4-5 years of employment (possible options: tertiary level qualifications, additional VET, further education). In the following measurement waves determinants for implementing a career decision were examined through repeated measurements. From a theoretical perspective, in addition to decision-adaptive trajectories, maladaptive courses that either result in adjustments or terminations with reorientations are feasible. Reasons for adjustments are found in experienced occupational stress that young adults fail to moderate due to lack of appropriate resources. The balance between occupational stress and resources is a control mechanism that regulates life courses and in which primary and secondary control processes (as shown in the model of Heckhausen and Schulz, 2010) are essential. Through the implementation of career decisions, young adults enter new vocational and further educational contexts. By performing actions, they initiate personal developmental processes, which – in the best case – lead to the realization of a decision (for example to a further education degree). The extent of the goal attainment subsequently affects not only the original educational expectancies and values but also the perception of vocational person-environment fit, vocational satisfaction, job commitment, perception of vocational continuity and vocational self-efficacy. This explanatory model of vocational development was examined by means of two additional surveys of the sample from the initial project (cohort-sequence-design). After two and four years respectively, adolescents of all three cohorts were online surveyed for a second and third time. At the second time the sample was supplemented with additional participants so each cohort counted at least 800 participants. These data offered the opportunity for a longitudinal review of the postulated explanatory model on regulation of vocational careers. Data enabled the analysis of adolescents’ vocational trajectories and their willingness for an apprenticeship or further education between elementary school and tertiary level qualifications from a theory-driven and differentiated perspective. Further, it was possible to substantially extend previous knowledge , for example regarding expedient controlling and optimization of further education options and offers.
Das Ziel dieses Projekts liegt in der Analyse von Determinanten von Berufsbildungsentscheidungen von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Es werden aus der Perspektive von Jugendlichen berufliche Aus- bzw. Weiterbildungsentscheidungen am Ende der Volksschule, am Ende der Berufsausbildung und im jungen Erwachsenenalter untersucht. Kontrastiv dazu wurden im ersten Erhebungszeitpunkt seitens von Personalverantwortlichen die Kriterien der (Lehr-) Stellenvergabe analysiert. Im Fokus stand zuerst die Analyse dreier Entscheidungssituationen, die für berufliche Bildungsprozesse entscheidend sind, nämlich (1) vor dem Eintritt in die berufliche Grundausbildung, (2) beim Abschluss der beruflichen Grundausbildung (Entscheidung über Erwerbstätigkeit, Zwischenlösung, tertiäre Ausbildung, neue berufliche Grundbildung, Weiterbildung), (3) nach 4-5 Jahren Erwerbstätigkeit (Entscheidung über tertiäre Ausbildung, neue berufliche Grundbildung und Weiterbildung). Nachher wird mit Wiederholungsmessungen überprüft, unter welchen Bedingungen berufliche Aus- bzw. Weiterbildungsentscheidungen realisiert werden. Neben entscheidungsadaptiven Verläufen sind maladaptive Verlaufsformen denkbar, die entweder zu Korrekturen oder zu Abbrüchen mit Neuorientierungen führen. Gründe für Korrekturen liegen in erfahrenen Belastungen, die junge Erwachsene nicht mit entsprechenden Ressourcen abmildern können. Die Belastung/Ressourcen-Balance ist ein Kontrollmechanismus, der Lebensläufe reguliert, und in dem primäre und sekundäre Kontrollprozesse, wie sie im Modell von Heckhausen & Schulz (2010) modelliert wurden, grundlegend sind. Mit der Realisierung einer Berufsbildungsentscheidung treten junge Erwachsene in einen neuen beruflichen bzw. Weiterbildungs-Kontext ein. Dabei lösen sie durch ihr Handeln persönliche Entwicklungsprozesse aus, die im günstigen Fall zur Umsetzung des Entscheids, also beispielweise zu einem Weiterbildungsabschluss, führen. Das Mass der Zielerreichung wird in der Folge nicht nur die ursprünglichen Bildungserwartungen und Werte beeinflussen, sondern auch ihre berufsbezogene Passungswahrnehmung, die berufliche Zufriedenheit der Heranwachsenden, ihr berufliches Commitment, ihre berufliche Kontinuitätswahrnehmung und auch ihre berufsbezogene Selbstwirksamkeitsüberzeugung. Dieses Erklärungsmodell der beruflichen Entwicklung wird anhand zweier neuer Befragungen der Stichproben aus dem Ausgangsprojekt überprüft (Kohorten-Sequenz-Design). Die Jugendlichen der drei Kohorten werden nach je zwei und vier Jahren ein zweites und drittes Mal online befragt. Im zweiten Erhebungszeitpunkt wurde die Stichprobe durch zusätzliche Teilnehmende ergänzt, so dass jede Kohorte mit mindestens 800 Personen vertreten ist. Diese Daten führen zur Möglichkeit, das postulierte Erklärungsmodell der Regulation von beruflichen Karrieren längsschnittlich zu überprüfen. Damit können die beruflichen Entwicklungsverläufe bzw. die Aus-/Weiterbildungsbereitschaft von Jugendlichen zwischen der Volksschule und der tertiären Weiterbildung theoriegleitet und differenziert analysiert und bisheriges Wissen substantiell erweitert werden, beispielsweise zur zielführenden Steuerung oder Optimierung von Weiterbildungsoptionen oder -angebote.