Die Studie „Menschen in Deutschland (MiD)“ ist eine von mehreren repräsentativen
Umfragen, die durch das Institut für Kriminologie an der Fakultät für Rechtswissenschaft
der Universität Hamburg (UHH) im Rahmen des Verbundprojekts „Monitoring- und Trans-
ferplattform Radikalisierung (MOTRA)“ konzipiert und durchgeführt werden. MOTRA ist ein
durch das BMBF und das BMI geförderter Forschungsverbund im Bereich der zivilen
Sicherheitsforschung, an dem – neben dem Institut für Kriminologie an der Fakultät für
Rechtswissenschaft der UHH – acht weitere Partnerorganisationen aus Wissenschaft und
Forschung beteiligt sind (für weitere Informationen zum Verbundprojekt vgl. Kemmesies et
al. 2021, 2022, 2023 sowie https://www.motra.info/).
Innerhalb des MOTRA-Verbundes bilden die seitens der UHH durchgeführten Befra-
gungen ein zentrales Element des Monitorings von Radikalisierungsphänomenen. Ziel
ist es, das Ausmaß, die soziale Verteilung sowie die zeitliche Veränderung der Akzeptanz verschiedener Formen
extremismusaffiner politischer Einstellungen (demokratieablehnende, rechtsextreme und islamistische Einstellungen) inner-
halb der in Deutschland lebenden Bevölkerung zu analysieren und dafür relevante Einflussfaktoren
auf Mikro- Makro- und Mesoebene zu identifizieren, um so Hinweise für eine zielgruppenorientierte Ausge-
staltung von Präventionsmaßnahmen zu geben.
Neben extremismusaffinen politischen Einstellungen bilden vor allem auch die Verbreitung von
Intoleranz und Vorurteilen gegenüber Minderheiten und Fremdgruppen, wie Ausländer-
feindlichkeit, Antisemitismus und Muslimfeindlichkeit, sowie diese begünstigende Fakto-
ren, darunter das Erleben von Marginalisierung und Diskriminierung, Verunsicherungen
durch aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen und Krisen sowie Einschränkungen
des Vertrauens in staatliche und gesellschaftliche Institutionen, einen zentralen Fokus der
Untersuchung (zu Konzeption und theoretischem Hintergrund vgl. Brettfeld et al. 2021b).
Bei der Studie „Menschen in Deutschland (MiD)“ handelt es sich um eine jährlich auf
Basis von Adressdaten der Einwohnermeldeämter durchgeführte, repräsentative Befra-
gung der deutschen Wohnbevölkerung ab 18 Jahren, die im Jahr 2024 nunmehr bereit zum
vierten Mal umgesetzt wurde (zu den vorhergehenden drei Erhebungswellen vgl. Brettfeld
et al. 2021b; Endtricht et al. 2022; Fischer et al. 2023; Wetzels et al. 2023b).
Dieser UHH Forschungsbericht No. 17 stellt zum einen die methodische Anlage der Erhebung des
Jahres 2024, die Beschreibung des Stichprobendesigns, die Rücklaufquoten sowie die
Merkmale der Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der erreichten Stichprobe dar. Darüber
hinaus wird das im Jahr 2024 verwendete Erhebungsinstrument beschrieben und die
verwendeten Konstrukte werden näher erläutert.
Im Anhang befinden sich der im Jahr 2024 eingesetzte Fragebogen sowie das Codebuch zum Datensatz,
dem auch die Bezeichnung der Variablen, deren Inhalte und Codierungen entnommen werden können.