In Switzerland, social background and educational career are closely correlated. Against this background, the study ZEPPELIN aims at addressing the problem of inequality from the beginning, i.e., children’s birth. The longitudinal intervention study examines whether selective prevention efforts increase educational opportunities of children from families in psychosocial risk constellations. Background Compared to other European countries, the relationship between family background and educational achievement is especially high in Switzerland and Germany (OECD, 2005). Furthermore, a quite large number of these children are assigned to special education classes or schools (European Agency, 2010). So far, measures addressing this problem only at school age show little effect (Moser & Lanfranchi, 2008). Therefore, disparities in education arising from family background should be addressed at an early age. Early childhood care and education interventions thus focus on the prevention of learning and achievement disorders due to unfavorable starting conditions by strengthening parenting competencies. Objectives ZEPPELIN is an intervention study in collaboration with the Office of Youth and Career Counseling Services (Amt für Jugend und Berufsberatung, AJB) with the following objectives: First, interdisciplinary early recognition of children jeopardised in their development for psychosocial reasons. Second, intensive and case-related early support of these families, in order to increase the long-term educational opportunities of the children. Both objectives are examined by the means of efficacy evaluation. Research question Based on the PPCT design according to Bronfenbrenner and Morris (2006) – which considers development as an interaction between person and environment within the context of socio-spatial and timely conditions – ZEPPELIN 0-3 focuses on the question if early support programs affect the development of children (age 0-3) in families with psychosocial risk constellations, and how families and homes are a place of learning and teaching. Intervention An interdisciplinary network of professionals from psychosocial care and medical services is implemented in order to early recognize and recruit families at risk. Early support is provided with the program Parents as Teachers (PAT). PAT meets the most important criteria of effective ECCE programs: a) early start, b) continuity, c) possibility for individualization, d) professionalism of the staff, e) language support, and f) low-threshold access via home visits. Research The study examines the effectiveness of the intervention in a longitudinal experimental design. In this randomized controlled trial (RCT) quantitative and qualitative measures are used in order to examine group differences between an intervention and a control group. The following measures are used to evaluate the effects of the intervention on child development and family functioning at four measurement points (i.e., t0 3-6 months after birth (baseline) and t1, t2, t3, around 12, 24 and 36 months after birth): assessment of stressors and resources (t0), quality of parent-child interaction (t0-t3), infant motor and language developmental test, home environment, and questionnaires assessing parental competencies and attitudes (t1-t3). Follow-ups of the study are planned upon children enter secondary school (ZEPPELIN 5-9 at 12-13 years of age). Importance Family and education policy stresses the importance of early support of disadvantaged children. ZEPPELIN is the first Swiss longitudinal study with a randomised controlled trial in the field of early intervention evaluation research comprising an intervention and a control group. Funding Intervention (4 years/ CHF 2.5M.): Educational Board Zurich (AJB), Lottery Fund of the Canton of Zurich, Federal Office for Migration, Jacobs Foundation, Mercator Foundation Switzerland, Ernst Göhner Foundation, Vontobel Foundation; Research (3 years, CHF 601’000): Swiss National Science Foundation. Under the patronage of the Swiss Commission for UNESCO.
Angesichts der nach wie vor sehr engen Verknüpfung von familialer Herkunft und Bildungslaufbahn in der Schweiz soll das Grundproblem der ungleich verteilten Bildungschancen von Beginn an, das heisst ab Geburt des Kindes bei der Familie als Bildungsort angegangen werden. Zu diesem Zweck wird in der longitudinal angelegten Interventionsstudie ZEPPELIN die Frage untersucht, ob Massnahmen der selektiven primären Prävention ab Geburt die Bildungschancen von Kindern aus Familien in psychosozialen Risikokonstellationen erhöhen. Ausgangslage: In keinem europäischen Land ausser Deutschland sind die Bildungschancen derart eng mit der sozial-familialen Herkunft verbunden wie in der Schweiz (OECD, 2005), und in keinem anderen Land sind die Aussonderungsquoten von Schulkindern aus sozial benachteiligten Familien so hoch (European Agency, 2010). Die in der Schweiz ergriffenen schulischen Massnahmen zur Förderung von Kindern mit ungünstigen Lernvoraussetzungen zeigten bislang nur wenig Wirkung (Moser & Lanfranchi, 2008). Daher soll das Grundproblem der herkunftsbedingten Bildungsdisparitäten bereits im frühkindlichen Alter angegangen werden, weshalb sich unser Fokus auf die Vorbeugung schulischer Lern- und Leistungsstörungen aufgrund ungünstiger Startbedingungen verschiebt. Ins Blickfeld rücken Massnahmen zur frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE). Bei Kleinkindern geschieht das primär über die Stärkung elterlicher Erziehungskompetenzen. Ziele: ZEPPELIN ist ein Interventionsprojekt der Hochschule für Heilpädagogik Zürich (HfH) in Zusammenarbeit mit der Bildungsdirektion des Kantons Zürich (Amt für Jugend und Berufsberatung, AJB) im Bereich der selektiven primären Prävention. Erstes Ziel im Rahmen der Intervention ist die interdisziplinäre Früherkennung von Kindern, die aus psychosozialen Gründen in ihrer Entwicklung gefährdet und insofern von Behinderung bedroht sind. Das zweite Ziel ist die frühe Förderung dieser Kinder mit dem Programm "PAT - Mit Eltern lernen", um ihre Bildungschancen langfristig zu erhöhen. Im Rahmen der Wirkungsevaluation wird geprüft, inwiefern diese beiden Ziele erreicht werden. Fragestellung: In Anlehnung an das PPCT-Design nach Bronfenbrenner und Morris (2006) - in welchem Entwicklung als Interaktion zwischen Person und Umwelt im Kontext sozialräumlicher und zeitlicher Bedingungen aufgefasst wird - steht bei ZEPPELIN 0-3 die Frage im Zentrum, welche Effekte Massnahmen der frühen Förderung auf die Entwicklung von 0 bis 3-jährigen Kindern aus Familien in psychosozialen Risikokonstellationen haben und über welche Wirkmechanismen im Bildungsort Familie allfällige Effekte zum Tragen kommen. Vorgehen Intervention: Aufbauend auf den Erfahrungen aus der (gegenwärtig laufenden) Machbarkeitsstudie ZEPPELIN/M soll in der Hauptstudie ZEPPELIN 0-3 zur Früherkennung von Familien in psychosozialen Risikokonstellationen ein interdisziplinäres Netzwerk implementiert werden, das sich aus Akteuren aus dem medizinischen und psychosozialen Versorgungsfeld zusammensetzt. Zur frühen Förderung dieser Familien haben wir das Programm PAT gewählt, das die wichtigsten Kriterien wirksamer FBBE-Programme erfüllt: a) frühzeitiger Beginn, b) Kontinuität, c) Individualisierungsmöglichkeiten, d) Professionalität des Personals, e) Berücksichtigung der Sprachförderung und f) niederschwelliger Zugang mittels Hausbesuchen. Vorgehen Forschung: Um obige Fragestellung zu beantworten und die Zielerreichung zu überprüfen, ist ZEPPELIN längsschnittlich angelegt. In einer randomisiert kontrollierten Versuchanordnung (RCT) sollen qualitative und quantitative Verfahren eingesetzt werden, um mittels Vergleichen zwischen Interventions- (N=132) und Kontrollgruppe (N=84) Effekte auf die Entwicklung der Kinder und die Wirkmechanismen im Bildungsort Familie zu evaluieren. Folgende Instrumente sind bei ZEPPELIN 0-3 geplant: Zwischen dem 3. und 6. Lebensmonat eine Einschätzung der Belastungs- und Schutzfaktoren; ab dem 3. Lebensmonat Videoanalysen zur Ermittlung der Qualität der Eltern-Kind-Interaktionen; rund um die ersten drei Geburtstage der Kinder jeweils Entwicklungstests, Skalen zur Einschätzung der elterlichen Versorgungskompetenz, der Erziehungseinstellung und des Anregungsgehalts im häuslichen Umfeld. Es ist vorgesehen, die Studie longitudinal weiterzuführen und Messungen bis in die SEK I vorzunehmen (ZEPPELIN 6-7; 12-13). Relevanz: ZEPPELIN ist zum einen aktuell, da frühe Förderung benachteiligter Kinder regelmässig auf der bildungs- und familienpolitischen Agenda steht. Zum anderen ist ZEPPELIN aufgrund der bestehenden Forschungslücken in der Schweiz relevant und originär, da hier zum ersten Mal ein FBBE-Programm zielgruppenspezifisch ab Geburt durchgeführt und in einer experimentellen Feldstudie evaluiert wird. Finanzierung der Intervention (4 Jahre/Fr. 2,5 Mio): Bildungsdirektion Zürich (AJB), Lotteriefonds des Kantons Zürich, Bundesamt für Migration, Jacobs Foundation, Stiftung Mercator Schweiz, Ernst Göhner Stiftung. Finanzierung der Forschung (3 Jahre/Fr. 601'000): Schweizerischer Nationalfonds. Unter dem Patronat der Schweizerischen UNESCO-Kommission.