Vordiplom von Anna-Maria Tupy an der Universität für angewandte Kunst Wien, Institut für Konservierung und Restaurierung bei o. Univ.-Prof. Mag. Dr. Gabriela Krist und Univ.-Ass. Mag. art Marija Milchin
Fach: Konservierung-Restaurierung
Wien, am 15. Februar 2016
Die vorliegende Arbeit behandelt eine aus Kalksandstein der Zogelsdorf-Formation gefertigte Engelsfigur mit Lorbeerkranz von der Tambourkuppel der Wiener Karlskirche. Diese von Lorenzo Mattielli oder von dessen Werkstatt zwischen 1725-1730 geschaffene Skulptur hat seit der Errichtung jenes sakralen Bauwerkes mehrere Restaurierungen und Behandlungen erfahren. Im Zuge einer Instandsetzung im Jahre 1969 wurde der Tambourengel aufgrund seines schlechten Erhaltungszustandes von der Kuppel abgenommen und für eine Kopienherstellung in die Restaurierwerkstätten des Bundesdenkmalamtes überführt. Nachdem die Kopie auf die Tambourkuppel platziert wurde, ist das Original zur weiteren Lagerung in die Kartause Mauerbach transportiert worden. Allerdings war es nicht möglich, geeignete Lagerungsbedingungen für die große Anzahl der dort befindlichen barocken Skulpturen zu schaffen. Somit wurde die Skulptur im Jahr 2007 wieder in die Restaurierwerkstätten des Bundesdenkmalamtes im Arsenal verlegt. Daraufhin kam es zur Übereinkunft des Bundesdenkmalamtes mit dem Institut für Konservierung und Restaurierung der Universität für angewandte Kunst Wien über den Erhalt dieses Kunstwerkes. Folglich soll im Rahmen eines Vordiploms ein Konzept für die Konservierung dieser Engelsskulptur erfolgen, welche als Grundlage für eine spätere Restaurierung dienen soll.
Zu den gravierendsten Schadensbildern zählen die fünf großen Brüche, die bei der Abnahme in den 1980er Jahren entstanden sind, großflächige Ergänzungen und oberflächliche Überzüge mit verschiedenen Ergänzungsmaterialen, zahlreiche Hohlstellen bzw. lose Verbindungen zwischen Stein und Ergänzung, sowie ein stark variierendes Wasseraufnahmeverhalten der einzelnen Materialien.Das Ziel dieser Arbeit ist zum einem eine chronologische Aufarbeitung der Objektgeschichte mit den dazu belegten historischen Archivalien, eine sorgfältige Bestands- und Zustandsklärung als auch die Erstellung eines konservatorischen Konzeptes, dessen Schwerpunkt auf folgende Fragen gelegt wird:Ist eine Wiederaufstellung, insbesondere in statischer Hinsicht, möglich? Wenn ja, wo wäre eine erneute Präsentation des Engels sinnvoll und welche Bedingungen müssen erfüllt werden?Neben der Recherchearbeit soll mit Hilfe von naturwissenschaftlichen Untersuchungen eine Analyse der einzelnen Materialien zur näheren Bestandsklärung erfolgen, als auch die Durchführung von Testreihen zum Wasseraufnahmeverhalten und der statischen Sicherheit.Darüber hinaus soll eine Diskussion über die folgende Restaurierung geführt werden.
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