An der Ost-Berliner Humboldt-Universität, an der Akademie der Pädagogischen Wissenschaften der DDR (APW) sowie an den Pädagogischen Hochschulen Potsdam und Dresden wurden seit Beginn der 1970er Jahre zu Lehrerausbildungs- und Forschungszwecken insgesamt mehr als 200 Unterrichtsstunden aufgezeichnet. Im Rahmen mehrerer von der DFG und der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur geförderter Projekte an der Humboldt-Universität zu Berlin und der Universität Wien in Kooperation mit dem DIPF wurde dieser Fundus an Videobändern der - wissenschaftlichen - Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Dazu musste das Material durch Digitalisierung in internetkompatible Formate überführt werden. Die Filme sind formal und inhaltlich, durch Schlagworte und Kurzzusammenfassungen, erschlossen.
Diese Mathematikstunde befasst sich eingangs mit Rechenübungen und anschließend mit der Lösung von Anwendungsaufgaben. Zu Beginn erhalten die Schüler von der Lehrerin einige Rechenaufgaben, die von einem ausgewählten Schüler am Polylux (Overheadprojektor) anhand einer von ihm beschriebenen Folie erklärt wird. Dieser Schüler erhält dafür die Note Eins. Danach erfolgt die gemeinsame Bearbeitung einer Textaufgabe in Form einer Anwendungsaufgabe zum Erdölimport der DDR aus dem Jahre 1983, die von einem Schüler an der Tafel präsentiert wird. Dabei legt die Lehrerin Wert auf die Formulierung der Antwort und die Platzierung der Nebenrechnungen. Die Aufzeichnung endet abrupt.