Einleitung: Als im Jahre 1856 erstmalig Proben von Globigerinenschlamm ans Tageslicht kamen, erkannte man sofort die große Ähnlichkeit, welche dieses rezente Sediment mit der Schreibkreide hat, und man glaubte sogar beide Ablagerungen miteinander identifizieren zu müssen. Dies erregte jedoch bald Widerspruch. Die Geologie erkannte denn auch mit der Zeit die wesentlichen Unterschiede zwischen dem rezenten und fossilen Sediment. In gleichem Maße wuchs aber auch die Erkenntnis, wie wichtig die gründliche Untersuchung eines Tiefseeschlammes ist, der zur Hauptsache aus Organismen besteht, welche wir in ausgedehnten fossilen Schichtkomplexen wiederfinden. Auch bei uns in Nordwestdeutschland, z. B. im Flammenmergel Lüneburgs, treffen wir diese Protozoen immer wieder an. Nach dem Aktualitätsprinzip ist die Untersuchung solcher rezenten Sedimente im Hinblick auf die fossilen Ablagerungen von größter Bedeutung.ff
Supplement to: Wohlstadt, R (1927): Die atlantischen Grundproben der Forschungsreise S.M.S. "Planet" 1906. Jahresbericht des Niedersächsischen geologischen Vereins zu Hannover (Geologische Abteilung der Naturhistorischen Gesellschaft zu Hannover), 19, 83-104